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FiF plus -  Familie im Fokus

Stabilisierung und Stärkung von Familien in herausfordernden Lebensphasen und Krisen

FiFplus ist ein Handlungsansatz, der versucht, herausfordernde Familiensituationen gemeinsam  zu verändern. Mit ins Boot gehören:

  • die Eltern und ihre Kinder
  • die pädagogischen Fachkräften von .synergie
  • der Soziale Dienst der Jugendämter

Zielgruppe

Im Mittelpunkt die Familie

Das Leistungsangebot von FiFplus ist darauf ausgerichtet, Kindern und Jugendlichen, sowie deren Eltern in schwerwiegenden Lebensphasen und Krisen eine effektive und nachhaltige Unterstützung  zu ermöglichen. Diese erfolgt vor allem durch spezielle Angebote für Eltern bzw. für ganze Familien, die auf die (Wieder-)Erlangung und Gewährleistung elterlicher Erziehungsfähigkeit und Präsenz ausgerichtet ist.

Das Unterstützungsangebot richtet sich an:

  1. Familien, die von der Trennung eines oder mehrerer Kinder durch Fremdunterbringung bedroht sind (aufgrund von Herausforderungen im Bereich der Eltern-Kind-Interaktion oder Herausforderungen in verschiedensten Lebensbereichen)
  2. Familien, die im Rahmen eines Schutzkonzeptes des Jugendamtes begleitet werden
  3. Familien, bei denen eine Rückführung eines oder mehrerer Kinder angestrebt wird


FiFplus ist eine ambulante Hilfeform. Sie findet ihre gesetzliche Verankerung in den Hilfen zur Erziehung nach § 31 und § 27 Abs. 2 und 3 SGB VIII.

Ziele und Aufgaben

Die Chance auf ein gelingendes Zusammenleben als Familie

Ziel ist die (Re-)Aktivierung und nachhaltige Stabilisierung des Familiensystems durch die Förderung der erzieherischen Kompetenz durch das  Lernen im und am Alltag. Daher kann diese Hilfe jeder potentiellen Heimunterbringung vorangestellt werden.

Die Hilfeform zielt darauf ab, Familien zu befähigen, akute Krisen, sowie dauerhafte Belastungen miteinander zu bewältigen. Dazu gehören:

  • Krisenbewältigung
  • (Re-)Integration des Kindes/Jugendlichen in die Familie und im sozialen Umfeld
  • Klärung, Nutzung und Erweiterung  der familiären Ressourcen
  • Befähigung der Eltern zu eigenverantwortlichem erzieherischen Handeln
  • Befähigung zur Organisation und Strukturierung des Alltags
  • Befähigung zu Aufbau und Sicherung eines stützenden und unterstützenden sozialen Netzwerkes
  • Erlernen von Problem- und Konfliktlösungsstrategien
  • Lebensgestaltung unter Berücksichtigung der eigenen und der Bedürfnisse anderer

Wege und Methoden

Elternaktivierung als zentrales Element

FiFplus arbeitet nach einem familienaktivierenden Ansatz (u.a. mit Elementen des SIT - Modells von Michael Biene). Kooperative und familienerhaltende Beziehungen werden gefördert, um die  bestehenden Bindungen zwischen Eltern und Kind zu stärken und  Kompetenzen zu entwickeln. Das Erarbeiten einer aktiven Haltung der Eltern in Bezug auf ihre familiären Probleme steht im Mittelpunkt der Arbeit. Das Ausfüllen der Elternrolle bewirkt eine Veränderung im Verhalten von Eltern und Kindern.

Kontakt und Austausch zwischen Eltern bildet ein wesentliche Element dieses Handlungskonzepts, mit dem Ziel, familiäre Ressourcen zu aktivieren und  auf vielfältige Weise voneinander zu profitieren. Zur Erreichung dieses Ziels unterstützen sich Eltern gegenseitig in Form einer  lösungsorientiert arbeitenden Elterngruppe. Auf diese Weise werden Selbsthilfekräfte geweckt und durch die Arbeitsstruktur der Gruppe institutionalisiert.

Ablauf

Flexible Versorgungsdauer durch zwei Zeitvarianten

FiFplus ist auf einen Zeitraum von 18 Monaten angelegt. Der intensiven Arbeitsphase von 7 Monaten folgt eine 11-monatige Stabilisierungsphase,  in der das Familiensystem gestärkt und Erreichtes vertieft wird. Die Stabilisierungsphase wird durch ein 2 monatiges Solo eingeleitet. In der Zeit des Solos geht es darum, dass die Familie ihre gemachten Lernerfahrungen  und gesteckten Zielen eigenständig umsetzt, erprobt und reflektiert. Die Selbstverantwortung für den Familienprozess soll in den Fokus gerückt werden.

Die Phasen von FiFplus

  1. Anamnesephase (2 Monate)
  2. Intensivphase (5 Monate)
  3. Stabilisierungsphase (8 Monate)
  4. Solo (2 Monate)
  5. Abschlussphase (1 Monat)

Je nach Bedarf kann die Hilfe auch schon nach 7 Monaten beendet werden. Sollte bei Familien kein Stabilisierungsbedarf  bestehen, geht die Intensivphase direkt in die Abschlussphase über.  Eine Überversorgung wird dadurch ausgeschlossen.

Kurzvariante:  FiF

  1. Anamnesephase (2 Monate)
  2. Intensivphase (4 Monate)
  3. Abschlussphase (1 Monat)

Die Familien erhalten am Ende der Begleitung drei Beratungsgutscheine und können bei Bedarf und Interesse weiter an den laufenden Elterngruppen teilnehmen.